Hannover, 6. Februar 2014:
Die Hannover Rück zeigt sich mit den Ergebnissen in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2014 trotz eines weiter gestiegenen Wettbewerbs zufrieden. „Auch wenn sich das Ratenniveau in der Schaden-Rückversicherung im Vergleich zum Vorjahr überwiegend verringerte, konnten wir angesichts unserer konsequenten Zeichnungsdisziplin auskömmliche Margen erzielen. Wir sind mit dem Ratenniveau unseres erneuerten Portefeuilles zufrieden; die Profitabilität dürfte gegenüber 2013 weitgehend stabil bleiben. Dort, wo die Risiken nicht angemessen gepreist waren, haben wir unsere Anteile – zum Teil auch recht deutlich – reduziert”, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück Ulrich Wallin. Vor diesem Hintergrund ging das Prämienvolumen um 2 % zurück.
Ausschlaggebend für den Prämienrückgang waren neben dem Ausbleiben marktverändernder Großschäden erhöhte Selbstbehalte seitens der Zedenten. Der Zufluss von Kapital aus dem Markt für Katastrophenanleihen (ILS) führte insbesondere zu einem deutlichen Ratenabrieb im US-Naturkatastrophengeschäft; allerdings resultierten hieraus für die Hannover Rück keine wesentlichen Anteilsreduzierungen. Ratenerhöhungen waren in schadenbelasteten Programmen zu erzielen. Dies galt beispielsweise für Katastrophendeckungen in Deutschland und Kanada. Im Transportgeschäft konnten Steigerungen infolge negativer Schadenentwicklungen aus den Vorjahren verzeichnet werden. Insgesamt profitierte die Hannover Rück erneut von ihren beständigen Kundenbeziehungen und ihrer Position als eine der führenden und finanzkräftigen Rückversicherungsgruppen.
Vom gesamten Vorjahresprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) in Höhe von 6.028 Mio. EUR standen zum 1. Januar 2014 knapp zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von insgesamt 3.913 Mio. EUR zur Erneuerung an. Hiervon wurden Verträge im Umfang von 3.393 Mio. EUR verlängert, Verträge in Höhe von 520 Mio. EUR hingegen gekündigt bzw. in veränderter Form erneuert. Inklusive der Zuwächse von 401 Mio. EUR aus neuen oder veränderten Verträgen und dank verbesserter Preise ergibt sich damit ein erneuertes Prämienvolumen von 3.832 Mio. EUR; dies entspricht einem Rückgang von 2 %. Trotz verschiedener Bemühungen im Markt, die Konditionen aufzuweichen, konnte die Hannover Rück zu weitgehend unveränderten Bedingungen ihr Geschäft zeichnen.
Für das Nordamerikageschäft verlief die Vertragserneuerung gut; rund 50 % des Hannover Rück-Portefeuilles stand zur Erneuerung an. Obwohl die Raten für das US-Sachgeschäft angesichts eines relativ schadenarmen Jahres unter Druck waren – sieht man vom kanadischen Markt ab – erwiesen sich die Ratenreduzierungen geringer als erwartet; das Niveau ist immer noch auskömmlich. Im US-Haftpflichtbereich konnten weitgehend stabile Raten und Bedingungen erzielt werden. Hier hat das Unternehmen sein Geschäft selektiv ausgebaut, sodass – nachdem schon im Vorjahr das Nordamerikageschäft zunahm – es zum 1.1.-Erneuerungstermin insgesamt weiter um rund 5 % wuchs.
Ein deutlicher Wettbewerb kennzeichnete auch die Erneuerungsrunde in Deutschland: Zwar sorgten die hohen Schäden aus verschiedenen Wetterextremen für Preissteigerungen bei Naturkatastrophendeckungen, allerdings konnten die Erwartungen an die Prämienentwicklung nicht überall erfüllt werden. In der proportionalen Kraftfahrt-Kaskoversicherung als auch in der Gebäudeversicherung profitierte die Hannover Rück von weiteren Prämienerhöhungen im Originalgeschäft. Ein deutlich verbessertes Ratenniveau zeigten auch die Deckungen für das nicht-proportionale Kraftfahrt-Haftpflichtgeschäft. Insgesamt war ein Prämienrückgang von 1 % zu verzeichnen.
In der Transportrückversicherung führte der verschlechterte Schadenverlauf beim havarierten Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia” wie erwartet zu deutlichen Ratensteigerungen für Haftpflichtdeckungen (Protection & Indemnity). Das Prämienvolumen der Hannover Rück erhöhte sich insgesamt um 5 %.
Aufgrund sehr guter versicherungstechnischer Ergebnisse in der Luftfahrtrückversicherung in den letzten Jahren kam es zu weiteren Ratenabrieben in der Erst- und Rückversicherung. Angesichts dessen hat die Hannover Rück ihr Geschäft sehr selektiv gezeichnet und bewusst auf Anteile verzichtet, sodass das Prämienvolumen zum 1.1.2014 zurückging.
Mit den Ergebnissen in der Kredit- und Kautionsrückversicherung ist die Hannover Rück zufrieden und hat ihre Führungsposition gehalten. Während sich die Schadenquoten im Kreditbereich bereits langsam wieder erholten, stiegen sie im Bereich Kaution angesichts der weiter eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Situation in Teilen der Bauwirtschaft leicht an, sodass das Unternehmen Geschäft aufgegeben hat. Zweistellig ausgebaut hat die Hannover Rück dagegen ihr Engagement im Bereich der politischen Risiken, die ein sehr profitables Segment darstellen. Insgesamt blieb das Prämienvolumen leicht unter Vorjahresniveau.
Wie erwartet kam es im Sach-Katastrophengeschäft aufgrund des Ausbleibens marktverändernder Großschäden auch 2013 zu weiteren Ratenrückgängen. Das US-Katastrophengeschäft war davon besonders stark betroffen; die Preise sanken in schadenfreien Programmen teilweise um 10 % bis 25 %. In den hingegen von hohen Schäden aus Wetterextremen in Europa und Kanada belasteten Märkten konnten Ratenerhöhungen von bis zu 10 % durchgesetzt werden. Aufgrund dieser Situation war der Risikoappetit der Hannover Rück verhalten; das Prämienvolumen ging dementsprechend zurück.
Für ihr Segment der Globalen Rückversicherung bot sich der Hannover Rück ein gemischtes Bild: Während die etablierten Märkte ein reduziertes Prämienvolumen zeigten, waren die sich entwickelnden Märkte weiterhin wachstumsstark. Sehr erfreulich verliefen für die Gesellschaft die erneuerten Verträge in Zentral- und Osteuropa sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Die Hannover Rück konnte in beiden Regionen ihr Prämienvolumen ausbauen und zudem neue Kunden gewinnen. Besonders in Thailand und Russland war ein starkes Prämienwachstum zu verzeichnen. Bei Letzterem führte neben einem Großschaden auch die verstärkte Nachfrage nach Versicherungsschutz für große Infrastrukturprojekte zu Ratenverbesserungen. In den Märkten Lateinamerikas blieben die Raten stabil beziehungsweise zeigten eine leichte Steigerung.
Angesichts der überwiegend zufriedenstellenden Ergebnisse der Vertragserneuerung zum 1. Januar 2014 rechnet die Hannover Rück mit einem guten Geschäftsjahr in der Schaden-Rückversicherung. Wachstumspotenzial sieht das Unternehmen in den asiatisch-pazifischen Märkten, in Lateinamerika, den Ländern Zentral- und Osteuropas sowie im Transportgeschäft.
Die Hannover Rück geht für ihr Gesamtgeschäft davon aus, auf Basis konstanter Währungskurse für das laufende Jahr 2014 ein stabiles bis leicht steigendes Bruttoprämienvolumen erzielen zu können.
Anfallende Großschäden hat das Unternehmen für 2014 mit 670 Mio. EUR budgetiert. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich diesen Erwartungswert übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2014 von einem Netto-Konzerngewinn von rund 850 Mio. EUR aus.
Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,2 % an.
„Dank der vergleichsweise geringen Kostenquote und unserer Marktpositionierung sind wir gut aufgestellt, um unser Gewinnziel 2014 trotz herausfordernder Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung zu erreichen. Wir werden auch künftig keine Zugeständnisse an unsere bewährte Strategie der selektiven Zeichnungspolitik machen”, betonte Wallin.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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