Hannover, 7. Mai 2014:
Die Hannover Rück ist mit dem Geschäftsverlauf für die ersten drei Monate 2014 zufrieden. „Zum Quartalsgewinn in Höhe von 233 Mio. EUR haben sowohl ein sehr erfreuliches versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung als auch ein gutes Kapitalanlageergebnis beigetragen. Dies zeigt, dass wir auf die schwierigen Rahmenbedingungen gut eingestellt sind”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Auf Basis dieses erfolgreichen Starts bestätigt die Hannover Rück ihre Gewinnprognose in der Größenordnung von 850 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2014.
Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern reduzierte sich zum 31. März 2014 um 3,6 % auf 3,6 Mrd. EUR (3,8 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang lediglich 0,7 % betragen. Der Selbstbehalt ging mit 88,4 % leicht zurück (89,9 %). Angesichts dessen fiel der Rückgang der verdienten Nettoprämie mit 5,5 % auf 2,9 Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR) etwas stärker aus. Währungskursbereinigt betrug der Rückgang 2,6 %.
Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. März 2014 erreichte mit 349,6 Mio. EUR einen ähnlich hohen Wert wie im Vorjahr (366,5 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg gegenüber der Vergleichsperiode nochmals leicht um 0,7 % auf 233,0 Mio. EUR (231,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,93 EUR (1,92 EUR).
Die Schaden-Rückversicherung ist weiterhin geprägt durch einen intensiven Wettbewerb; dies zeigte sich auch in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2014. Die Hannover Rück hat ihre ertragsorientierte Zeichnungspolitik diszipliniert fortgeführt und dabei leichte Prämienrückgänge in Kauf genommen.
Die gesamte Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung ging zum 31. März 2014 gegenüber der Vergleichsperiode um 4,1 % auf 2,1 Mrd. EUR (2,2 Mrd. EUR) zurück. Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang nur 1,7 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 91,2 % (89,8 %), sodass die verdiente Nettoprämie mit 3,6 % bzw. währungskursbereinigt mit 1,0 % weniger stark auf 1,6 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) zurückging.
Wie schon in der Vergleichsperiode war auch im 1. Quartal 2014 der Großschadenaufwand unterdurchschnittlich. Der einzige Großschaden resultierte aus dem Absturz des noch immer vermissten malaysischen Passagierflugzeugs. Hierfür hat die Hannover Rück 30,6 Mio. EUR reserviert; im Vergleichsquartal hatte die Nettogroßschadenbelastung bei 13,4 Mio. EUR gelegen. „Wie in der Vergangenheit wurde das nicht aufgebrauchte Großschadenbudget nicht erfolgswirksam aufgelöst, sondern in die entsprechenden Schadenreserven eingestellt, sodass wir für die verbleibenden Quartale 2014 für etwaige Großschäden sehr gut gerüstet sind”, betonte Wallin. Das versicherungstechnische Ergebnis schloss mit 87,6 Mio. EUR (98,1 Mio. EUR) erneut sehr erfreulich. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote zeigte sich mit 94,4 % (94,0 %) abermals auf einem sehr guten Niveau.
Angesichts des sehr guten versicherungstechnischen Ergebnisses und eines guten Beitrags aus Kapitalanlagen stieg das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung deutlich um 8,4 % auf 280,5 Mio. EUR (258,7 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss kletterte gegenüber dem sehr guten Ergebnis der Vergleichsperiode von 174,9 Mio. EUR noch einmal um 13,1 % auf 197,9 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,64 EUR (1,45 EUR).
Auch in der Personen-Rückversicherung hat die Wettbewerbsintensität zugenommen. Das angestrebte Wachstum im 1. Quartal stellte sich infolgedessen noch nicht ein, dennoch sieht die Hannover Rück hierfür im weiteren Jahresverlauf aussichtsreiche Impulse. Dies gilt unverändert für die Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien. Erfreulich zeigte sich im abgelaufenen Quartal besonders das schariakonforme Retakaful-Geschäft. Hier fokussiert die Hannover Rück auf die Länder des Mittleren und Fernen Ostens und gehört mittlerweile zu den größten Anbietern weltweit.
Zum 31. März 2014 reduzierte sich die Bruttoprämie für die Personen-Rückversicherung um 2,8 % auf 1,5 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen ergibt sich demgegenüber ein Wachstum von 0,7 %. Angesichts eines verringerten Selbstbehalts ging die verdiente Nettoprämie um 7,8 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,4 Mrd. EUR) zurück; währungskursbereinigt entspricht dies einer Reduzierung von 4,5 %.
Im Hinblick auf das Ergebnis blieb die Personen-Rückversicherung unter dem aperiodisch hohen Vorjahreswert; es ist aber dennoch befriedigend ausgefallen. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung betrug zum 31. März 2014 65,6 Mio. EUR (102,4 Mio. EUR). Das Konzernergebnis schloss mit 43,4 Mio. EUR (75,1 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie lag bei 0,36 EUR (0,62 EUR).
Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich auch im Berichtszeitraum wieder herausfordernd. Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen war zwar mit 31,7 Mrd. EUR leicht rückläufig (31. Dezember 2013: 31,9 Mrd. EUR), allerdings machten sich hier die Rückzahlung der 2004 begebenen Anleihe in Höhe von 750 Mio. EUR und Währungskurseffekte bemerkbar. Ohne diese Einflüsse hätte sich infolge des weiterhin deutlich positiven operativen Cashflows und steigender Bewertungsreserven ein Anstieg der selbstverwalteten Kapitalanlagen ergeben. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen lagen trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus mit 241,4 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (246,1 Mio. EUR). Das Depotzinsergebnis ging leicht auf 88,6 Mio. EUR (93,8 Mio. EUR) zurück.
Die realisierten Gewinne lagen mit 54,1 Mio. EUR über dem Wert der Vergleichsperiode (34,8 Mio. EUR). Diese Erhöhung ist auf den Anleiherückkauf sowie auf Portefeuilleumschichtungen im Zuge der Umstellung der Bilanzwährung von Euro auf US-Dollar der Tochtergesellschaft in Bermuda zurückzuführen. Die Zeitwertveränderungen der erfolgswirksam bewerteten Finanzinstrumente – hier sind die sogenannten ModCo-Derivate und Inflation Swaps enthalten – betrugen im 1. Quartal 7,4 Mio. EUR (3,3 Mio. EUR). Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode nur in sehr geringem Maße an. Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen stieg zum 31. März 2014 sehr erfreulich um 4,5 % auf 272,5 Mio. EUR (260,9 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite liegt mit 3,4 % (3,2 %) über den Erwartungen. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 361,2 Mio. EUR (354,7 Mio. EUR) über dem Niveau des Vorquartals.
Das Eigenkapital der Hannover Rück erhöhte sich um 7,0 % auf 6,3 Mrd. EUR (31.12.2013: 5,9 Mrd. EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite ist trotz des höheren Eigenkapitals auf 15,3 % (15,0 %) angestiegen und liegt deutlich über dem Mindestziel von 750 Basispunkten oberhalb des risikofreien Zinses. Der Buchwert je Aktie erreichte eine neue Bestmarke von 52,26 EUR (48,83 EUR).
Mit den vorliegenden Ergebnissen zum 31. März 2014 hat die Hannover Rück eine erste gute Grundlage für die Erreichung ihrer Jahresziele 2014 geschaffen. Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen unverändert von einer stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämie sowie einem Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 850 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2014 aus. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
Dass die Rahmenbedingungen insgesamt weiterhin herausfordernd sind, zeigten auch die Vertragsverlängerungen zum 1. April 2014, bei denen traditionell Geschäft in Japan, aber auch kleinere Märkte in Korea, Australien, Neuseeland sowie im US-Sach-Katastrophengeschäft erneuert wurden. In Japan war nach deutlichen Ratensteigerungen der letzten Jahre infolge des schweren Erdbebens 2011 erstmals ein Ratenabrieb – wenn auch von einem hohen Niveau – bei Katastrophendeckungen zu verzeichnen. Auch in der Allgemeinen Unfallversicherung gingen die Preise zurück. Dagegen blieben die Raten für die Sachdeckungen pro Risiko stabil; im Haftpflichtbereich konnten sogar leichte Erhöhungen erzielt werden. Insgesamt war das Prämienvolumen in Japan etwas rückläufig, wenngleich die Hannover Rück ihre Marktposition angesichts beständiger Kundenbeziehungen halten konnte. Auch mit den Erneuerungsergebnissen in Australien und Neuseeland war die Gesellschaft weitgehend zufrieden. In Korea verlagert sich der Zeitpunkt der Vertragserneuerung vom 1. April auf den 1. Januar, sodass nur ein kleiner Teil des Geschäfts verlängert wurde. Angesichts schwieriger Marktbedingungen hat die Hannover Rück hier ihr Portefeuille konsolidiert.
Insgesamt setzt die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung weiter auf die Erhaltung der Profitabilität ihres Geschäfts, auch wenn dies einen leichten Prämienrückgang bedeutet. „Wir sind der Ansicht, dass wir im weichen Markt nur so ein ertragreiches Schaden-Rückversicherungsportefeuille sicherstellen können”, unterstrich Wallin. Gleichwohl sieht die Hannover Rück auch in der Schaden-Rückversicherung Wachstumschancen. Hier sind besonders die asiatisch-pazifischen Märkte, die Länder Zentral- und Osteuropas, das Transportgeschäft sowie auch die fakultative und strukturierte Rückversicherung zu nennen. Für 2014 sollte das Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung währungskursbereinigt weitgehend stabil bleiben.
Für die Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück eine verbesserte Geschäftsentwicklung. Wachstumschancen bieten sich insbesondere in den Schwellenländern Osteuropas, Asiens und Lateinamerikas, wo die Nachfrage nach Absicherungsprodukten aufgrund einer sich immer stärker entwickelnden Mittelschicht steigt. Für das Gesamtjahr 2014 wird mit einem währungskursadjustierten Wachstum der Bruttoprämie im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.
Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück unverändert für das Gesamtjahr einen Wert von 3,2 % an. Bezüglich der Verteilung seiner Kapitalanlagen auf die einzelnen Anlageklassen plant das Unternehmen derzeit keine nennenswerten Veränderungen.
Für die Dividende sieht die Gesellschaft unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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