Hannover, 5. November 2014:
Die Hannover Rück ist mit dem Geschäftsverlauf zum 30. September 2014 sehr zufrieden. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,3 % auf 695,4 Mio. EUR gesteigert werden. „Beide Geschäftsfelder wie auch das Kapitalanlageergebnis haben unsere Erwartungen voll erfüllt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Wir sind gut auf das herausfordernde Marktumfeld eingestellt und zuversichtlich, unser Gewinnziel in der Größenordnung von 850 Mio. EUR für das Gesamtjahr zu erreichen.“
Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich für die ersten neun Monate um 1,6 % auf 10,7 Mrd. EUR (10,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 2,9 % ergeben. Damit liegt das Unternehmen innerhalb seines Zielkorridors, eine stabile bis leicht steigende Bruttoprämienentwicklung für das Gesamtjahr zu erreichen. Der Selbstbehalt ging auf 87,0 % (88,9 %) zurück. Angesichts dessen reduzierte sich die verdiente Nettoprämie mit 1,7 % leicht auf 9,0 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte der Rückgang 0,5 % betragen.
Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2014 stieg erfreulich um 10,7 % auf 1.090,8 Mio. EUR (985,8 Mio. EUR). Auch der Konzernüberschuss konnte gegenüber dem bereits guten Wert der Vergleichsperiode nochmals um 10,3 % auf 695,4 Mio. EUR (630,2 Mio. EUR) gesteigert werden. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,77 EUR (5,23 EUR).
Weiterhin ist die Schaden-Rückversicherung durch einen starken Wettbewerb gekennzeichnet. Dies zeigte sich auch in der Verhandlungsrunde zum 1. Juli 2014, bei der Teile des Nordamerikageschäfts, ein Großteil der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika zur Erneuerung anstanden.
Die gesamte Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich zum 30. September 2014 um 1,7 % auf 6,1 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen wäre ein Zuwachs von 3,2 % zu verzeichnen gewesen. Dass die Hannover Rück trotz ihrer disziplinierten Zeichnungspolitik wachsen konnte, lag im Wesentlichen an attraktiven Möglichkeiten im Bereich der Emerging Markets. Der Selbstbehalt des Unternehmens erhöhte sich leicht auf 89,6 % (89,1 %). Die verdiente Nettoprämie lag mit 5,1 Mrd. EUR (5,1 Mrd. EUR) auf Vorjahresniveau; währungskursbereinigt hätte sich hier ein Plus von 1,5 % ergeben.
Nach einer geringen Belastung aus Großschäden im ersten Halbjahr 2014, stieg der Großschadenaufwand im dritten Quartal leicht an. Insbesondere die Luftfahrtsparte war hiervon betroffen. So resultierte der größte Einzelschaden aus kriegerischen Unruhen in Libyen, bei denen der Flughafen Tripolis stark betroffen war. Die Hannover Rück rechnet hier mit einer Nettobelastung von 50,0 Mio. EUR. Aus dem Absturz des Flugzeugs der Malaysia Airlines über der Ukraine ergab sich ein Nettoschaden in Höhe von 32,2 Mio. EUR. Insgesamt summierten sich zum 30. September 2014 die Belastungen aus Großschadenereignissen auf 242,2 Mio. EUR netto (446,7 Mio. EUR); sie lagen damit deutlich unter dem Erwartungswert der Gesellschaft von 491 Mio. EUR für diesen Zeitraum. Das versicherungstechnische Ergebnis schloss mit 225,3 Mio. EUR (243,4 Mio. EUR) erneut erfreulich. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote ist mit 95,3 % (95,0 %) besser als der dafür angestrebte Zielwert ausgefallen.
Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2014 für die Schaden-Rückversicherung schloss sehr positiv mit 846,8 Mio. EUR (804,6 Mio. EUR). Das Konzernergebnis stieg um 5,0 % auf 560,8 Mio. EUR (534,4 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie stellte sich auf 4,65 EUR (4,43 EUR).
Die Bruttoprämie in der Personen-Rückversicherung erhöhte sich leicht um 1,4 % auf 4,6 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte der Anstieg bei 2,6 % gelegen. Dabei verlief das 3. Quartal besonders gut. Die Hannover Rück sieht weiterhin Wachstumspotenzial durch zunehmenden Wohlstand vor allem in den Schwellenländern, aber auch weltweit aufgrund von steigenden regulatorischen Anforderungen. Angesichts eines verringerten Selbstbehalts von 83,7 % (88,5 %) ging die verdiente Nettoprämie mit 4,0 % deutlicher auf 3,9 Mrd. EUR (4,0 Mrd. EUR) zurück; währungskursbereinigt entspricht dies einer Reduzierung von 2,9 %.
Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung stieg zum 30. September 2014 deutlich um 39,6 % auf 233,9 Mio. EUR (167,6 Mio. EUR). Belastungen, wie sie im Vorjahr im australischen Invaliditätsgeschäft und zum Teil auch im US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft aufgetreten waren, spielten in der aktuellen Berichtsperiode nahezu keine Rolle mehr. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 8,6 % auf 166,2 Mio. EUR (153,0 Mio. EUR). Dass dieses nicht höher ausfiel, lag an einem außerordentlich geringen Steueraufwand im Vergleichszeitraum. Das Ergebnis je Aktie erreichte 1,38 EUR (1,27 EUR).
Der Wert der selbstverwalteten Kapitalanlagen wuchs zum 30. September 2014 um 3,2 Mrd. EUR auf nunmehr 35,0 Mrd. EUR. Begünstigt wurde der Anstieg insbesondere durch Währungskurseffekte der USD- und GBP-Bestände sowie den Kapitalfluss aus der Versicherungstechnik. Zu dem Wachstum führte außerdem die Platzierung einer weiteren nachrangigen Schuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR.
Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen lagen trotz des niedrigen Zinsumfelds mit 791,8 Mio. EUR (781,1 Mio. EUR) leicht über dem Niveau der Vergleichsperiode. Positiv wirkten sich hier gestiegene Erträge aus Private Equity und Immobilien aus, die die rückläufigen Erträge aus festverzinslichen Anlagen überkompensieren konnten. Das Depotzinsergebnis belief sich auf 285,3 Mio. EUR (267,6 Mio. EUR).
Das saldierte Ergebnis aus dem Abgang von Kapitalanlagen stieg zum 30. September 2014 auf 137,4 Mio. EUR (97,4 Mio. EUR). Die Zeitwertveränderungen der erfolgswirksam bewerteten Finanzinstrumente – hier sind die sogenannten ModCo-Derivate und Inflation Swaps enthalten – schlossen mit -8,8 Mio. EUR (-18,8 Mio. EUR). Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen stieg zum 30. September 2014 sehr erfreulich um 6,4 % auf 836,0 Mio. EUR (785,6 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite betrug 3,3 %. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen stieg um 6,5 % auf 1.121,3 Mio. EUR (1.053,2 Mio. EUR).
Das Eigenkapital der Hannover Rück erhöhte sich zum 30. September 2014 auf ein Rekordniveau von 7,0 Mrd. EUR (31. Dezember 2013: 5,9 Mrd. EUR). Trotz dieser Steigerung betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite erfreuliche 14,4 % (31. Dezember 2013: 15,0 %). Der Buchwert je Aktie erreichte einen Wert von 58,01 EUR (31. Dezember 2013: 48,83 EUR).
Die Hannover Rück ist angesichts ihrer Ergebnisse für die ersten neun Monate zuversichtlich, ihre Jahresziele für 2014 erreichen zu können. Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen unverändert von einer stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämie sowie einem Nettokonzernergebnis in der Größenordnung von 850 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2014 aus. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
In der Schaden-Rückversicherung gibt es bislang keine Anzeichen für eine Marktveränderung. Jedoch sollten sich die Rückversicherungsraten zum 1. Januar 2015 – von Ausnahmen abgesehen – stabilisieren, da der Raum für weitere Reduzierungen bei Beachtung der notwendigen Eigenkapitalrenditeziele der Rückversicherer begrenzt ist. Die Hannover Rück setzt in der Schaden-Rückversicherung angesichts des weichen Markts einzig auf die Erhaltung der Profitabilität und Qualität des Portefeuilles.
Die verbesserte Ergebnisentwicklung in der Personen-Rückversicherung sollte sich weiter fortsetzen, sodass für das Gesamtjahr 2014 mit einem deutlichen Ergebniswachstum im Vergleich zum Vorjahr gerechnet wird.
Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück einen Wert von 3,2 % für das Gesamtjahr an. Hinsichtlich der Kapitalanlageverteilung auf die einzelnen Anlageklassen sind derzeit keine nennenswerten Veränderungen vorgesehen. Der Fokus liegt vorrangig auf der Stabilität bei einem auskömmlichen Risiko-Ertrags-Verhältnis.
Für die Dividende sieht die Gesellschaft eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor.
Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet die Hannover Rück währungskursbereinigt mit einer stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämie. Die Kapitalanlagerendite wird bei 3,0 % und der Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 875 Mio. EUR erwartet. Alle Aussagen stehen wie üblich unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts sowie keiner unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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