Hannover, 10. März 2016:
Die Hannover Rück hat mit einem Rekordgewinn von 1,15 Mrd. EUR das Geschäftsjahr 2015 abgeschlossen und damit ihr Gewinnziel von 950 Mio. EUR deutlich übertroffen. „Ein starkes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung wie auch ein kräftiger Anstieg des Nettoergebnisses in der Personen-Rückversicherung bilden zusammen mit einem deutlichen Anstieg der Kapitalanlageerträge die Eckpfeiler für unser herausragendes Konzernergebnis. Noch wichtiger aber als das Ergebnis selbst ist, dass wir mit dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2015 unsere Ausgangsposition zur Erreichung unserer finanziellen Ziele in den kommenden Jahren deutlich verbessern konnten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.
An dieser erfreulichen Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre der Hannover Rück teilhaben. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, für 2015 eine Dividende von insgesamt 4,75 EUR je Aktie (4,25 EUR je Aktie) zu zahlen: Die Auszahlung setzt sich aus einer Basisdividende in Höhe von 3,25 EUR je Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 1,50 EUR je Aktie zusammen. „Bereits im letzten Jahr hatten wir aus Kapitalmanagementgesichtspunkten eine Sonderdividende an unsere Aktionäre ausgeschüttet. Diese haben wir, wie auch unsere Basisdividende, noch einmal erhöht.“, betonte Wallin. Die Ausschüttungsquote liegt mit 50 % des IFRS-Konzernergebnisses deutlich oberhalb der strategischen Zielquote von 35 % bis 40 %.
Mit der Geschäftsentwicklung für 2015 ist die Hannover Rück außerordentlich zufrieden. Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen im Rückversicherungsgeschäft erzielte das Unternehmen ein Bruttoprämienwachstum von 18,8 % auf 17,1 Mrd. EUR (14,4 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum bei 8,7 % gelegen. Der Selbstbehalt ging leicht auf 87,0 % (87,6 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 17,5 % auf 14,6 Mrd. EUR (12,4 Mrd. EUR) und währungskursbereinigt um 7,9 %.
Die Hannover Rück konnte ihr operatives Ergebnis (EBIT) nach einem sehr guten Vorjahr noch einmal deutlich um 19,7 % auf 1,8 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR) steigern. Begünstigt wurde das Ergebnis von einer unter dem Erwartungswert liegenden Großschadenbelastung, einer guten Entwicklung der Kapitalanlageerträge sowie eines sehr positiven Verlaufs in der Personen-Rückversicherung. Der Konzernüberschuss stieg um 16,7 % auf 1.150,7 Mio. EUR (985,6 Mio. EUR). Dies ist der höchste Wert in der Geschichte des Unternehmens. Das Ergebnis je Aktie betrug 9,54 EUR (8,17 EUR).
Trotz der wettbewerbsintensiven Marktverhältnisse ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles sehr zufrieden. Angesichts seiner ertragsorientierten Zeichnungspolitik konnte das Unternehmen von seinen langjährigen, stabilen Kundenbeziehungen sowie seiner Position als eine der weltweit führenden und finanzkräftigsten Rückversicherungsgruppen profitieren. Vor diesem Hintergrund boten sich im Geschäftsjahr 2015 attraktive Chancen für ein Prämienwachstum. Hier sind vor allem die Spezialsparten, wie beispielsweise das Geschäft mit landwirtschaftlichen Risiken und die strukturierte Rückversicherung zu nennen, aber auch in Nordamerika und Asien war eine verstärkte Nachfrage zu verzeichnen. Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg um 18,2 % auf 9,3 Mrd. EUR (7,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 8,1 % betragen. Der Selbstbehalt ging auf 89,3 % (90,6 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 15,5 % auf 8,1 Mrd. EUR (7,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 6,4 % betragen.
Wie schon in den Vorjahren blieben die Belastungen aus Großschäden moderat. Auch 2015 verlief die Hurrikansaison in Nordamerika und der Karibik unauffällig. Allerdings war eine höhere Anzahl von Naturkatastrophen mit einer vergleichsweise geringen Großschadenlast zu verzeichnen. Zudem kam es zu einer Häufung von Einzelrisikoschäden, vor allem in den Bereichen Feuer und Transport. Größter Einzelschaden für die Versicherungsindustrie war das verheerende Explosionsunglück im Hafen der chinesischen Stadt Tianjin, das die Hannover Rück mit 111,1 Mio. EUR belastete. Diese und weitere Großschäden führten insgesamt zu einer Nettobelastung von 572,9 Mio. EUR (425,7 Mio. EUR). Damit blieb das Unternehmen unter seinem Erwartungswert von 690 Mio. EUR. Mit 94,4 % (94,7 %) wurde wieder eine sehr gute kombinierte Schaden-/Kostenquote erzielt. Vor diesem Hintergrund und auch dank eines gestiegenen Kapitalanlageergebnisses in der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich das operative Ergebnis (EBIT) um 12,6 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Das Konzernergebnis stieg um 10,3 % und erreichte mit 914,7 Mio. EUR (829,1 Mio. EUR) eine neue Bestmarke. Das Ergebnis je Aktie betrug 7,58 EUR (6,88 EUR).
Trotz der wettbewerbsintensiven Rahmenbedingungen in der Personen-Rückversicherung konnte die Hannover Rück im Jahr 2015 ein deutliches Wachstum im zweistelligen Bereich generieren. Wachstumstreiber waren im Wesentlichen die Märkte Asiens sowie das Langlebigkeitsgeschäft. Angesichts dessen stieg die Bruttoprämie um 19,7 % auf 7,7 Mrd. EUR (6,5 Mrd. EUR). Bereinigt um Währungskurseffekte hätte das Wachstum bei 9,5 % gelegen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 20,0 % auf 6,5 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR); währungskursadjustiert hätte das Wachstum 10,0 % betragen.
Sehr zufriedenstellend entwickelten sich auch die Ergebnisbeiträge in der Personen-Rückversicherung. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 53,6 % auf 405,1 Mio. EUR (263,8 Mio. EUR). Zu dieser erfreulichen Entwicklung hat insbesondere das Financial-Solutions-Geschäft beigetragen. Unterstützt wurde das Ergebnis durch einen Sonderertrag aus einer vorzeitigen Vertragsbeendigung in Höhe von 39,0 Mio. EUR, der im Kapitalanlageergebnis zu verbuchen war. In dem deutlich verbesserten versicherungstechnischen Ergebnis sind sowohl positive als auch negative Einmaleffekte enthalten, die sich weitgehend ausgeglichen haben. Dabei fielen auch hier die positiven Effekte im Financial-Solutions-Geschäft an, während die negativen Effekte auf die übrigen Kategorien entfielen. Das Konzernergebnis in der Personen-Rückversicherung betrug 289,6 Mio. EUR (205,0 Mio. EUR). Dies entspricht einem Wachstum von 41,3 %. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,40 EUR (1,70 EUR).
Mit der Entwicklung der Kapitalanlagen ist die Hannover Rück vor dem Hintergrund des Niedrigzinsniveaus sehr zufrieden: Der Bestand selbstverwalteter Kapitalanlagen erhöhte sich – unterstützt durch einen starken operativen Cashflow – um 3,1 Mrd. EUR auf 39,3 Mrd. EUR (36,2 Mrd. EUR). Dies ist umso bemerkenswerter, weil angesichts gestiegener Risikoaufschläge auf Unternehmensanleihen die Bewertungsreserven gefallen sind.
Trotz des weiterhin niedrigen Zinsniveaus haben sich die ordentlichen Kapitalanlageerträge um 17,3 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR) erhöht. Ausschlaggebend hierfür waren sowohl verstärkte Engagements in Immobilien, in hochverzinslichen Fondsanlagen als auch Erträge aus Private-Equity-Investments. Die realisierten Gewinne lagen mit 135,8 Mio. EUR unter denen des Vorjahrs (182,5 Mio. EUR). Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich zum 31.12.2015 sehr erfreulich um 15,9 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR). Die Kapitalanlagerendite (ohne ModCo-Derivate und Inflation Swaps) lag mit 3,5 % signifikant über dem Zielwert von 3,0 %. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit einem Plus von 13,1 % auf 1,7 Mrd. EUR, nach 1,5 Mrd. EUR im Vorjahr.
Das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE entwickelte sich weiter sehr positiv. Es betrug zum 31.12.2015 8,1 Mrd. EUR (7,6 Mrd. EUR). Trotz des deutlichen Anstiegs blieb die Eigenkapitalrendite mit 14,7 % (14,7 %) gegenüber der des Vorjahres konstant. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) stellte sich auf 10,3 Mrd. EUR (10,2 Mrd. EUR). Stark gestiegen ist zudem der Buchwert je Aktie. Er erreichte mit 66,90 EUR (62,61 EUR) den bislang höchsten Wert.
Die Rahmenbedingungen für Rückversicherer sind auch im laufenden Geschäftsjahr unverändert herausfordernd. Sowohl die hohe Wettbewerbsintensität als auch das niedrige Zinsniveau dürften weiterhin bestehen bleiben. Gleichwohl geht die Hannover Rück davon aus, ihre Gewinnziele für das laufende Jahr zu erreichen. Angesichts ihrer sehr guten Positionierung im Markt, der hohen Qualität ihrer Schadenreserven und ihrer niedrigen Kostenquote sieht sich das Unternehmen gut gerüstet, ein Nettokonzernergebnis von mindestens 950 Mio. EUR zu erreichen. Prämisse hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert für 2016 von 825 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
„Angesichts des anhaltenden Wettbewerbs in der Schaden- und Personen-Rückversicherung steht für uns im Vordergrund, ein Ergebnis zu erreichen, das unseren finanziellen Zielen entspricht. Demgegenüber tritt die Entwicklung des Prämienvolumens in den Hintergrund“, betonte Wallin. Im Hinblick darauf rechnet das Unternehmen für sein Gesamtportefeuille – auf Basis konstanter Währungskurse – mit einem stabilen bis leicht rückläufigen Bruttoprämienvolumen. Angesichts des erwarteten positiven Cashflows sollten die Bestände der Kapitalanlagen – stabile Währungskurse unterstellt – weiter wachsen. Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen 2,9 % an.
Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer unverändert komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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