Hannover, 10. November 2016: Die Hannover Rück ist mit der Geschäftsentwicklung zum 30. September 2016 sehr zufrieden. Mit 790,0 Mio. EUR (786,0 Mio. EUR) liegt der Konzerngewinn leicht über dem Niveau des Vorjahres. „Trotz aller Herausforderungen konnten beide Geschäftsfelder, die Schaden- und Personen-Rückversicherung, unsere Erwartungen erfüllen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Wir befinden uns auf sehr gutem Weg unser Gewinnziel von mindestens 950 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2016 zu erreichen.“
Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern reduzierte sich um 3,8 % auf 12,5 Mrd. EUR (12,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 1,7 % betragen. Damit liegt die Gesellschaft sehr gut im Rahmen ihrer Erwartungen für das Gesamtjahr. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 89,6 % (87,9 %), sodass die verdiente Nettoprämie nur leicht um 0,6 % auf 10,8 Mrd. EUR (10,8 Mrd. EUR) sank. Währungskursbereinigt hätte sich ein Anstieg von 1,7 % ergeben.
Das operative Ergebnis (EBIT) schloss zum 30. September 2016 angesichts guter Geschäftsergebnisse in der Rückversicherung sowie solider Kapitalanlageerträge mit 1.189,1 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau (1.190,3 Mio. EUR). Dies ist besonders erfreulich, da das Vorjahr durch einen positiven Sondereffekt in Höhe von 39 Mio. EUR begünstigt war. Der Konzernüberschuss stieg gegenüber dem sehr guten Wert der Vergleichsperiode leicht um 0,5 % auf 790,0 Mio. EUR (786,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 6,55 EUR (6,52 EUR).
Das Angebot für Rückversicherungsdeckungen übersteigt weiterhin die Nachfrage, sodass der Druck auf Preise und Konditionen noch bestehen bleibt. Dies zeigte sich auch in der Verhandlungsrunde zum 1. Juli 2016, bei der Teile des Nordamerikageschäfts, ein Großteil der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika und Australien zur Erneuerung anstanden. Hier hat die Hannover Rück ihr margenorientiertes Underwriting konsequent fortgesetzt.
Die gebuchte Bruttoprämie der Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung reduzierte sich zum 30. September 2016 um 2,7 %. Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang nur 1,5 % betragen. Der Selbstbehalt ging auf 88,3 % (88,8 %) leicht zurück. Die verdiente Nettoprämie stellte sich auf 5,9 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte sich hier ein Plus von 0,9 % ergeben.
Nachdem das 2. Quartal stark von Schäden belastet war, blieb das 3. Quartal deutlich unter dem Schadenerwartungswert. Auf Basis der konservativen Reservepolitik stehen dem Unternehmen die nicht benötigten Teile des Großschadenbudgets weiter für den Jahresverlauf zur Verfügung. Neben positiven Schadenabwicklungen im üblichen Rahmen wurden keine zusätzlichen Reserveauflösungen vorgenommen. Insgesamt belief sich die Nettobelastung für die Gesellschaft zum 30. September 2016 auf 393,2 Mio. EUR (436,4 Mio. EUR). Somit steht der Hannover Rück für das verbleibende Jahr noch ein Großschadenbudget von rund 430 Mio. EUR zur Verfügung. Die Schaden-/Kostenquote liegt mit 95,0 % (95,5 %) sehr gut im Zielbereich unterhalb von 96 %. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 9,6 % auf 275,5 Mio. EUR (251,4 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2016 stellte sich auf 893,0 Mio. EUR nach 936,3 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Der Konzerngewinn schloss mit 613,5 Mio. EUR (651,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 5,09 EUR (5,40 EUR).
Die Personen-Rückversicherung hat sich erfreulich entwickelt und einen guten Beitrag zum Konzernergebnis erbracht. Die gebuchte Bruttoprämie reduzierte sich zwar um 5,2 % auf 5,3 Mrd. EUR (5,6 Mrd. EUR); es sind jedoch noch positive Impulse aus der Einführung von Solvency II mit entsprechender Nachfrage nach Rückversicherungslösungen zu erwarten, so zum Beispiel im Bereich des Langlebigkeitsgeschäfts. Währungskursbereinigt hätte der Rückgang der Bruttoprämieneinnahmen bei 2,0 % gelegen. Der Selbstbehalt stieg von 86,8 % auf 91,5 %, sodass die verdiente Nettoprämie nur mit 0,5 % auf 4,8 Mrd. EUR (4,9 Mrd. EUR) zurückging. Bei konstanten Währungskursen hätte es einen Anstieg von 2,8 % gegeben. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung zum 30. September 2016 stieg aufgrund einer sehr guten Entwicklung im 3. Quartal um 17,9 % auf 290,4 Mio. EUR (246,3 Mio. EUR). Das Konzernergebnis verbesserte sich um 17,5 % auf 208,9 Mio. EUR (177,8 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,73 EUR (1,47 EUR).
Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen wuchs aufgrund eines weiterhin positiven Cashflows zum 30. September 2016 auf nunmehr 40,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2015: 39,3 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen erreichten trotz anhaltender Volatilität sowie eines niedrigen Zinsumfelds gute 852,0 Mio. EUR (912,5 Mio. EUR). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem Wegfall eines positiven Sondereffekts im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus konnten gesunkene Renditen teilweise durch mehr Erträge aus Dividenden und Immobilien ausgeglichen werden. Das Depotzinsergebnis reduzierte sich auf 249,9 Mio. EUR (292,9 Mio. EUR). Abschreibungen waren in Höhe von 61,0 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Der Großteil entfiel planmäßig auf direkt gehaltene Immobilien und auf börsennotierte Aktien, da einzelne Titel im Zuge der Entscheidung über den Brexit zeitweise erhebliche Wertverluste aufwiesen. Das saldierte Ergebnis aus dem Abgang von Kapitalanlagen stand zum 30. September 2016 bei 153,6 Mio. EUR (124,2 Mio. EUR). Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen betrug nach neun Monaten 896,5 Mio. EUR (931,8 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite erreichte 3,0 % und liegt damit über dem Zielwert für das Gesamtjahr von 2,9 %. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 1.146,4 Mio. EUR (1.224,7 Mio. EUR).
Das Eigenkapital der Hannover Rück zeigte sich zum 30. September 2016 aufgrund der Gewinne sowie gestiegener Bewertungsreserven weiterhin stark. Es stieg auf 8,8 Mrd. EUR (31. Dezember 2015: 8,1 Mrd. EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite ging angesichts des weiteren Anstiegs auf 12,5 % zurück (31. Dezember 2015: 14,7 %). Der Buchwert je Aktie erreichte einen Wert von 72,81 EUR (31. Dezember 2015: 66,90 EUR).
Die Kapitalbedeckungsquote (Solvency-II-Ratio) des Unternehmens liegt zum 30. Juni 2016 mit 231 % weiterhin deutlich über den Anforderungen; zum 31. Dezember 2015 stand sie bei 221 %.
Die Hannover Rück ist aufgrund ihrer Ergebnisse für die ersten neun Monate auf einem guten Weg, ihre Jahresziele für 2016 zu erreichen. Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen von einem stabilen bis leicht rückläufigen Bruttoprämienvolumen aus. Für das Nettokonzernergebnis wird unverändert ein Wert von mindestens 950 Mio. EUR anvisiert. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 825 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
Für die bevorstehende Vertragserneuerungsrunde in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2017 erwartet die Hannover Rück grundsätzlich mehr Stabilität bei Preisen und Konditionen als vor einem Jahr, wenngleich das Angebot an Rückversicherung die Nachfrage immer noch deutlich übersteigt. Dennoch geht die Hannover Rück von weiteren Möglichkeiten für attraktives Geschäft aus. So bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Chancen für die Versicherungsbranche. Zudem dürften angesichts eines wachsenden Gefährdungspotenzials Produkte zur Absicherung von Cyber-Risiken auch außerhalb der USA an Bedeutung gewinnen. Daneben sieht die Hannover Rück Wachstumsoptionen im Kredit- und Kautionsgeschäft und auch im US-amerikanischen Sach- und Haftpflichtgeschäft. Insgesamt setzt das Unternehmen weiterhin auf sein Bestandsgeschäft. Die Entwicklung in der Personen-Rückversicherung dürfte prämien- und ergebnisseitig stabil zum Vorjahr verlaufen. Insbesondere aus dem Bereich Financial Solutions wird weiterhin ein nachhaltiges und profitables Geschäft erwartet.
Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück weiterhin den Wert von 2,9 % für das Gesamtjahr an. Für die Dividende sieht die Gesellschaft unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor. Diese Quote wird sich – wie schon im Vorjahr – bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten durch die Ausschüttung einer Sonderdividende erhöhen.
Auch für das Geschäftsjahr 2017 rechnet die Hannover Rück währungskursbereinigt mit einer stabilen bis leicht rückläufigen Bruttoprämie. Die Kapitalanlagerendite wird bei 2,7 % und der Nettokonzerngewinn von mehr als 950 Mio. EUR erwartet. Alle Aussagen stehen unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 825 Mio. EUR sowie keinen unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.