Hannover, 10. Mai 2016:
Die Hannover Rück zeigt sich mit dem Verlauf des 1. Quartals sehr zufrieden. „Bereinigt um einen positiven Sondereffekt, den wir im Vergleichsquartal 2015 zu verbuchen hatten, konnten wir unser Konzernergebnis zum 31. März 2016 erfreulich steigern. Hierzu beigetragen haben ein starkes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung sowie gute Resultate in der Personen-Rückversicherung wie auch in den Kapitalanlagen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Das erfreuliche Quartalsergebnis stellt einen guten ersten Schritt zur Erreichung des Jahresgewinnziels von mindestens 950 Mio. EUR dar.
Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern reduzierte sich leicht um 3,1 % auf 4,3 Mrd. EUR (4,4 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 2,1 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum leicht auf 89,0 % (88,6 %). Die verdiente Nettoprämie stieg aufgrund der Entwicklung der Prämienüberträge um 3,2 % auf 3,5 Mrd. EUR (3,4 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 4,5 % betragen.
Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich um 5,2 % auf 406,7 Mio. EUR (429,0 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss betrug 271,2 Mio. EUR, nach 279,7 Mio. EUR in der Vergleichsperiode. Ohne Berücksichtigung des Sondereffekts von rund 39 Mio. EUR in der Vorjahresperiode ist das Konzernergebnis gestiegen. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,25 EUR (2,32 EUR).
Die weltweite Schaden-Rückversicherung ist weiterhin geprägt durch einen intensiven Wettbewerb und so hat die Hannover Rück entsprechend ihrer ertragsorientierten Zeichnungspolitik das Geschäft sehr selektiv gezeichnet. Demzufolge verringerte sich die gebuchte Bruttoprämie um 4,4 % auf 2,5 Mrd. EUR (2,6 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 3,7 % betragen. Der Selbstbehalt ging leicht von 88,9 % auf 87,9 % zurück. Die verdiente Nettoprämie stieg angesichts der Entwicklung der Prämienüberträge um 4,2 % auf 2,0 Mrd. EUR (1,9 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 5,2 % betragen.
Wie im Vergleichszeitraum lag der Großschadenaufwand für die Hannover Rück mit 55,5 Mio. EUR (62,0 Mio. EUR) deutlich unterhalb des kalkulierten Quartalsbudgets. Größter Einzelschaden für die Gesellschaft war ein Erdbeben in Taiwan mit einer Nettobelastung von 15,6 Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis schloss mit 100,3 Mio. EUR (76,6 Mio. EUR) sehr erfreulich. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote fiel mit 94,7 % noch einmal besser aus als in der Vorjahresperiode (95,7 %).
Vor diesem Hintergrund sowie infolge eines guten Kapitalanlageergebnisses stieg das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung sehr deutlich um 17,4 % auf 299,7 Mio. EUR (255,2 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 19,2 % auf 204,3 Mio. EUR (171,4 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,69 EUR (1,42 EUR).
Die Personen-Rückversicherung hat sich im 1. Quartal besser entwickelt als erwartet. Die gebuchte Bruttoprämie zum 31. März 2016 ging leicht um 1,2 % auf 1,8 Mrd. EUR (1,8 Mrd. EUR) zurück; bei konstanten Wechselkursen wäre die gebuchte Bruttoprämie mit einem Plus von 0,3 % nahezu stabil geblieben. Bei einem leicht erhöhten Selbstbehalt von 90,5 % (88,1 %) stieg die verdiente Nettoprämie um 2,0 % auf 1,6 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR); währungskursbereinigt entspricht dies einem Wachstum von 3,6 %. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 105,5 Mio. EUR (173,3 Mio. EUR) leicht oberhalb unserer Erwartungen. Das Vorjahresergebnis war durch die Vereinnahmung einer Vorfälligkeitsentschädigung von rund 39 Mio. EUR beeinflusst. Der versicherungstechnische Verlauf zeigte sich zum 31. März 2016 noch einmal verbessert. Das Konzernergebnis ging um 38,9 % auf 77,9 Mio. EUR (127,5 Mio. EUR) zurück. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,65 EUR (1,06 EUR).
In Anbetracht des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist das Kapitalanlageumfeld weiter schwierig. Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen blieb nach dem deutlichen Anstieg im Jahr 2015 mit 39,1 Mrd. EUR (31. Dezember 2015: 39,3 Mrd. EUR) dennoch weitgehend stabil. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge lagen mit 268,5 Mio. EUR merklich unter der Vergleichsperiode (312,2 Mio. EUR), was insbesondere auf einen in den Kapitalanlagen auszuweisenden Sondereffekt aus der Personen-Rückversicherung zurückzuführen ist. Das Depotergebnis ging auf 83,5 Mio. EUR (99,0 Mio. EUR) zurück.
Die realisierten Gewinne betrugen 43,6 Mio. EUR (45,0 Mio. EUR); sie lagen auf einem normalen Niveau und sind zu einem großen Teil auf die Umschichtungen im Zuge der regelmäßigen Portfoliopflege zurückzuführen. Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode lediglich in Höhe von 13,9 Mio. EUR (8,2 Mio. EUR) an.
Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen ging zum 31. März 2016 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,7 % auf 282,7 Mio. EUR (316,6 Mio. EUR) zurück. Die sich hieraus ergebende annualisierte Rendite erreichte mit 2,9 % (exklusive ModCo-Derivate) genau den Zielwert für das Gesamtjahr. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 366,2 Mio. EUR (415,7 Mio. EUR).
Das Eigenkapital der Hannover Rück stieg um 3,8 % auf 8,4 Mrd. EUR (31. Dezember 2015: 8,1 Mrd. EUR). Dennoch stellte sich die annualisierte Eigenkapitalrendite mit 13,2 % attraktiv dar. Der Buchwert je Aktie erhöhte sich auf 69,42 EUR (31. Dezember 2015: 66,90 EUR).
Mit den Ergebnissen zum 1. Quartal 2016 wurde auch die nach den Vorgaben von Solvency II berechnete Kapitalbedeckungsquote der Hannover Rück-Gruppe veröffentlicht. Sie blieb zum 31.12.2015 mit 221 % auf exakt dem Niveau des Vorquartals.
Die Hannover Rück geht trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in den internationalen (Rück-)Versicherungsmärkten und dem anhaltend niedrigen Zinsniveau davon aus, auch in diesem Umfeld nachhaltig erfolgreich sein zu können.
Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen von einer stabilen bis leicht zurückgehenden Bruttoprämie sowie einem Nachsteuergewinn von mindestens 950 Mio. EUR für das Gesamtjahr aus. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 825 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
Für das Jahr 2016 erwartet die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis, das sich in etwa auf dem Niveau von 2015 bewegen sollte. Als Ziel für die kombinierte Schaden-/Kostenquote wird von einem Wert unterhalb von 96 % ausgegangen. Die EBIT-Marge für die Schaden-Rückversicherung sollte mindestens 10 % betragen.
Dass die Marktverhältnisse in der Schaden-Rückversicherung nach wie vor kompetitiv sind, zeigte auch die Vertragserneuerungsrunde zum 1. April. Zu diesem Zeitpunkt wird traditionell das Geschäft in Japan erneuert und es stehen zudem Vertragsverlängerungen – wenn auch in einem geringeren Umfang – für die Märkte Australien, Neuseeland, Korea und Nordamerika an. Vor dem Hintergrund ihres selektiven Underwritings und der Konzentration auf ihr Bestandsgeschäft konnte die Hannover Rück die gute Qualität ihres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles sichern. Das Prämienvolumen aus dieser Vertragserneuerungsrunde erhöhte sich angesichts profitabler Geschäftsmöglichkeiten um 9,1 %.
Für die Personen-Rückversicherung erwartet das Unternehmen eine nochmals gestärkte Geschäftsentwicklung. Diese sollte sich insbesondere in den Schwellenländern zeigen sowie aufgrund der Einführung von Solvency II in Europa und im Bereich der Langlebigkeitsrisiken. Zwar geht die Hannover Rück davon aus, dass einige großvolumige Verträge wegfallen, dennoch wird aufgrund der Neugeschäftsproduktion mit einem weitgehend stabilen Bruttoprämienvolumen gerechnet. Der Neugeschäftswert sollte oberhalb von 220 Mio. EUR liegen. Unverändert sind die Ziele für die EBIT-Marge des Financial-Solutions- und Longevity-Geschäfts mit 2 % sowie des Mortality- und Morbidity-Geschäfts mit 6 %.
Angesichts des erwarteten positiven Cashflows, den die Hannover Rück aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generiert, sollten die Kapitalanlagebestände – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – weiter wachsen. Als Kapitalanlagerendite wird für 2016 ein Wert von 2,9 % angestrebt.
Als Ausschüttungsquote für die Dividende sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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