Hannover, 7. März 2019: Die Hannover Rück hat für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Konzernüberschuss von 1.059,5 Mio. EUR (958,6 Mio. EUR) erzielt und damit ihr Gewinnziel erreicht.
„Das Geschäftsjahr 2018 belegt erneut die Ertragskraft der Hannover Rück“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück, Ulrich Wallin. „Es freut mich besonders, dass wir das zehnte Jahr in Folge eine zweistellige Eigenkapitalrendite erreicht haben. Trotz erneut signifikanter Großschäden sowie einer hohen Einmalbelastung in der Personen-Rückversicherung können wir unseren Aktionären abermals eine attraktive Dividende in Aussicht stellen.“
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen die Dividende für 2018 anzuheben. Diese soll insgesamt 5,25 EUR je Aktie (5,00 EUR je Aktie) betragen. Sie setzt sich aus einer erhöhten Basisdividende von 3,75 EUR (3,50 EUR) je Aktie und einer unveränderten Sonderdividende von 1,50 EUR je Aktie zusammen. Die Ausschüttungsquote für das Jahr 2018 beziffert sich demnach auf 59,8 % des IFRS-Konzernergebnisses.
In einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld boten sich im Berichtsjahr attraktive Geschäftsmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich das Bruttoprämienvolumen um 7,8 % auf 19,2 Mrd. EUR (17,8 Mrd. EUR); währungskursbereinigt wäre es noch deutlicher um 11,6 % gewachsen. Der Selbstbehalt stieg leicht auf 90,7 % (90,5 %). Die verdiente Nettoprämie wuchs um 10,6 % auf 17,3 Mrd. EUR (15,6 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 14,5 % ergeben. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg nach einer überdurchschnittlich hohen Belastung aus Naturkatastrophen im vorherigen Geschäftsjahr auf 1.596,6 Mio. EUR (1.364,4 Mio. EUR). Begünstigt wurde dies durch ein hervorragendes Kapitalanlageergebnis sowie durch die gute unterliegende Qualität des Geschäfts sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung. Der Konzerngewinn stieg ebenso wie die verdiente Nettoprämie zweistellig. Mit einer Steigerung von 10,5 % auf 1.059,5 Mio. EUR (958,6 Mio. EUR) erreichte die Hannover Rück das Ziel eines Jahresergebnisses von mehr als 1 Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie betrug 8,79 EUR (7,95 EUR).
Die Schaden-Rückversicherung war im abgelaufenen Geschäftsjahr nach wie vor von intensivem Wettbewerb gekennzeichnet. Trotz hoher Schäden stellten sowohl die traditionellen Rückversicherer als auch die alternativen Kapitalgeber für den Transfer von Versicherungsrisiken an Investoren unverändert hohe Kapazitäten zur Verfügung. Vor allem der Druck auf Preise und Konditionen in den Sachsparten hielt deshalb weiter an. Gleichwohl konnte die Hannover Rück in den Vertragserneuerungsrunden profitable Geschäftsmöglichkeiten nutzen. In der strukturierten Rückversicherung war die Nachfrage von Kundenseite für solvenzentlastende Rückversicherung besonders hoch. Folglich konnte das Geschäft in dieser Sparte deutlich ausgebaut werden. Alles in allem ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles sehr zufrieden.
Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg um 11,8 % auf 12,0 Mrd. EUR (10,7 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 16,2 % betragen. Dieses Wachstum liegt deutlich über den Erwartungen. Der Selbstbehalt stieg leicht auf 90,7 % (89,7 %). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich daher deutlicher um 18,0 % auf 10,8 Mrd. EUR (9,2 Mrd. EUR); währungskursbereinigt wäre sie um 22,5 % gewachsen.
Im Geschäftsjahr 2018 war zwar die Nettobelastung aus Großschäden geringer als im Vorjahr, das mit der höchsten Großschadenlast in die Geschichte der Hannover Rück eingegangen war. Nach einem sehr moderaten Schadenverlauf im ersten Halbjahr war die zweite Jahreshälfte durch ein deutlich erhöhtes Großschadenaufkommen geprägt.
Die Belastung im dritten Quartal bewegte sich hierbei noch im Rahmen der Quartalserwartungen: Größter Schaden war Taifun Jebi in Japan mit einer Nettobelastung von 134,7 Mio. EUR. Im vierten Quartal übertrafen die Großschäden den budgetierten Rahmen dagegen deutlich. Grund hierfür waren im Wesentlichen die Waldbrände Camp und Woolsey in Kalifornien, für die rund 193 Mio. EUR zurückgestellt wurden. Insgesamt lag die Netto-Großschadenbelastung 2018 bei 849,8 Mio. EUR (1.127,3 Mio. EUR) und überschritt damit das vorgesehene Großschadenbudget von 825 Mio. EUR leicht. Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen stieg deutlich auf 372,8 Mio. EUR (15,5 Mio. EUR).
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 96,5 % (99,8 %) und lag damit nur leicht über dem Zielwert von 96 % oder besser. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 18,1 % auf 1.322,6 Mio. EUR (1.120,2 Mio. EUR). Das Konzernergebnis verbesserte sich um 11,0 % auf 929,1 Mio. EUR (837,3 Mio. EUR).
„Dank eines guten zugrundeliegenden Geschäftsverlaufs konnten wir den Gewinn der Personen-Rückversicherung ausbauen, obwohl wir erhebliche Einmalbelastungen zu verkraften hatten“, sagte Ulrich Wallin. „Da eine vergleichbare Belastung zukünftig nicht erwartet wird, sollte sich das Ergebnis in diesem Geschäftsfeld in den kommenden Jahren deutlich verbessern.“
Das Bruttoprämienvolumen in der Personen-Rückversicherung stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,7 % auf 7,2 Mrd. EUR (7,1 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt wäre die Prämie um 4,6 % gewachsen. Der Selbstbehalt lag bei 90,7 % (91,7 %). Die verdiente Nettoprämie blieb mit 6,5 Mrd. EUR (6,5 Mrd. EUR) stabil; währungskursbereinigt hätte das Wachstum 3,2 % betragen.
Vertragsrückzüge aufgrund der Ratenerhöhungen im US-Mortalitätsbestandsgeschäft haben das EBIT mit 272,6 Mio. EUR belastet. Unter Anrechnung der Auflösung einer nicht mehr benötigten Kostenreserve ergaben sich Einmalbelastungen von 185,4 Mio. EUR vor Steuern. Insgesamt erreichte die Hannover Rück damit in der Personen-Rückversicherung ein operatives Ergebnis (EBIT) von 275,9 Mio. EUR (245,2 Mio. EUR). Dies spiegelte die gute Qualität und solide Profitabilität des Geschäfts außerhalb des 2009 erworbenen US-Mortalitätsgeschäfts wider.
Das Konzernergebnis der Personen-Rückversicherung verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,7 % auf 185,9 Mio. EUR (172,6 Mio. EUR).
2018 zeigten sich die Kapitalmärkte unverändert herausfordernd. Vor diesem Hintergrund ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen sehr zufrieden. Der Bestand selbstverwalteter Kapitalanlagen stieg auf 42,2 Mrd. EUR (40,1 Mrd. EUR). Der operative Cashflow von mehr als 2 Mrd. EUR unterstützte den Anstieg des Portefeuilles maßgeblich. Darüber hinaus konnten Währungskurseffekte sowie die Begebung einer Anleihe im zweiten Quartal die Bewertungsrückgänge bei festverzinslichen Wertpapieren mehr als ausgleichen.
Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen reduzierte sich gegenüber dem durch die Veräußerung des Aktienportefeuilles geprägten Vorjahr deutlich auf 127,7 Mio. EUR (377,1 Mio. EUR). Außerplanmäßige Abschreibungen fielen im Berichtsjahr nur in geringem Maße an. Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen fiel um 14,1 % auf 1.322,0 Mio. EUR (1.539,0 Mio. EUR). Daraus ergab sich eine Kapitalanlagerendite von 3,2 % (3,8 %), die damit deutlich über der Prognose von mindestens 2,7 % lag. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen fiel um 13,7 % auf 1.530,0 Mio. EUR (1.773,9 Mio. EUR).
Das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Zum 31. Dezember 2018 betrug es 8,8 Mrd. EUR (8,5 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie erreichte 72,78 EUR (70,72 EUR). Die Eigenkapitalrendite lag mit 12,2 % (10,9 %) erneut deutlich über dem Mindestziel von 9,4 %. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) betrug 11,0 Mrd. EUR (10,8 Mrd. EUR).
„Wir haben eine sehr zufriedenstellende Vertragserneuerung zum 1. Januar 2019 gesehen, mit der wir weiter auf profitables Wachstum setzen“, sagte Wallin. „Die gute Finanzstärke der Hannover Rück und unser effizientes Kapitalmanagement stimmen mich zuversichtlich für das Erreichen der Ziele im laufenden Geschäftsjahr und die nachhaltige Ertragskraft des Unternehmens.“
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Hannover Rück ein Wachstum der währungskursbereinigten Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft im einstelligen Prozentbereich. Das Nettokonzernergebnis sollte einen Betrag in der Größenordnung von 1,1 Mrd. EUR erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 875 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.
Angesichts des erwarteten positiven Cashflows sollten die Bestände der Kapitalanlagen – stabile Währungskurse unterstellt – wachsen. Die Kapitalanlagerendite sollte mindestens 2,8 % erreichen.
Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück unverändert 35 % bis 45 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote wird sich im Fall einer weiterhin komfortablen Kapitalisierungssituation und einem Konzernergebnis im Rahmen der Erwartung durch die Ausschüttung einer Sonderdividende weiter erhöhen.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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