Hannover, 14. Mai 2024: Die Hannover Rück hat im ersten Quartal den Nettokonzerngewinn um 15 % auf 558 Mio. EUR gesteigert und bestätigt ihre Ziele für das Gesamtjahr 2024.
„Wir blicken zurück auf ein vergleichsweise ruhiges Quartal in Bezug auf Großschäden. Wir sind gut in das Jahr gestartet und liegen auf Kurs zur Erreichung unseres Jahresgewinnziels. Gleichzeitig haben wir mit den jüngsten Vertragserneuerungen eine gute Grundlage für weiteres profitables Wachstum gelegt, denn hochwertiger und verlässlicher Risikoschutz bleibt angesichts des herausfordernden Umfeldes weiter gefragt.“
Der Rückversicherungsumsatz (brutto) stieg um 1,6 % auf 6,7 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,6 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 3,0 % ergeben.
Das Rückversicherungs-Serviceergebnis, das die Erträge aus Rückversicherung nach Abzug des abgegebenen Geschäfts (im Wesentlichen Retrozession und Insurance-Linked Securities) wiedergibt, stieg um 27 % auf 720 Mio. EUR (568 Mio. EUR). Das um Währungskurseffekte bereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis, welches insbesondere die Aufzinsung der in Vorjahren diskontierten versicherungstechnischen Rückstellungen beinhaltet, lag bei -261 Mio. EUR (-167 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 13 % auf 811 Mio. EUR (720 Mio. EUR). Der Nettokonzerngewinn verbesserte sich um 15 % auf 558 Mio. EUR (484 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich somit auf 4,63 EUR (4,02 EUR).
Das Eigenkapital der Hannover Rück belief sich zum 31. März 2024 auf 10,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 10,1 Mrd. EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite lag bei 21,3 % (Vorjahr: 20,8 %). Der Buchwert je Aktie lag bei 89,97 EUR (31. Dezember 2023: 83,97 EUR).
Der Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) stieg deutlich um 15 % auf 8,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 7,7 Mrd. EUR). Der Anstieg spiegelt insbesondere das Geschäftswachstum im ersten Quartal und die weiterhin guten Ertragsaussichten wider. Der Bestand der Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken stieg ebenfalls entsprechend um 4,9 % auf 3,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 3,7 Mrd. EUR).
Die Kapitalbedeckungsquote nach Solvency II, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, belief sich per Ende März auf 266,8 % und lag damit weiter deutlich über dem langfristigen Ziel von mehr als 200 %.
In der Schaden-Rückversicherung bewegten sich die Belastungen aus Katastrophenschäden im ersten Quartal unterhalb der Erwartungen und damit komfortabel im Rahmen des dafür vorgesehenen und reservierten Budgets. Gleichzeitig war die Haupterneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2024 für die Hannover Rück von nochmals besseren risikoadjustierten Preisen und Konditionen geprägt.
Der Rückversicherungsumsatz (brutto) der Schaden-Rückversicherung stieg um 3,1 % auf 4,7 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 5,0 % ergeben.
Die Hannover Rück hat, wie üblich, das vollständige Großschadenbudget für das erste Quartal in Höhe von 378 Mio. EUR gebucht und für die Berechnung des Quartalsergebnisses zugrunde gelegt. Belastungen entstanden durch das Erdbeben in Japan zu Jahresbeginn mit 25 Mio. EUR, Waldbrände in Chile mit 16 Mio. EUR sowie die Kollision zweier Flugzeuge auf einem Flughafen in Japan mit einer Belastung von 12 Mio. EUR. Der mutmaßlich größte Einzelschaden, der durch den Brückeneinsturz im Hafen von Baltimore entstand, konnte zum Zeitpunkt des Quartalsabschlusses noch nicht beziffert werden. Insgesamt werden die im ersten Quartal entstandenen Belastungen durch Großschäden, inklusive des Brückeneinsturzes in Baltimore, komfortabel innerhalb des gebuchten Großschadenbudgets liegen.
Das Rückversicherungs-Serviceergebnis erhöhte sich um 61 % auf 509 Mio. EUR (315 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-Kostenquote der Schaden-Rückversicherung verbesserte sich auf 88,0 % (92,3 %) und lag damit innerhalb des Zielwertes von unter 89 %. Das Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) exklusive Währungseffekte belief sich auf -228 Mio. EUR (-129 Mio. EUR).
Das Kapitalanlageergebnis in der Schaden-Rückversicherung stieg um 41 % auf 421 Mio. EUR (298 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) konnte somit um 35 % auf 629 Mio. EUR (466 Mio. EUR) gesteigert werden.
Im ersten Quartal hat die Hannover Rück in der Personen-Rückversicherung ein Ergebnis im Rahmen der Erwartungen erzielt. Grund hierfür war vor allem eine anhaltend hohe Nachfrage nach Lösungen im Bereich Financial Solutions und nach Lösungen zur Absicherung von Langlebigkeitsrisiken. Auch das traditionelle Rückversicherungsgeschäft der Sterblichkeits- und Morbiditätsrisiken zeigte eine positive Geschäftsentwicklung.
Die vertragliche Netto-Servicemarge (CSM) aus dem Neugeschäft belief sich auf 97 Mio. EUR (84 Mio. EUR). Zusätzlich haben Vertragsverlängerungen bzw. -veränderungen im Bestandsgeschäft zu einer deutlichen Erhöhung im Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) auf 6,1 Mrd. EUR geführt. Die Netto-Verlustkomponente aus dem Neugeschäft lag bei 7,9 Mio. EUR (6,7 Mio. EUR).
Der Rückversicherungsumsatz (brutto) ging im ersten Quartal leicht um 2,1 % auf 1,9 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR) zurück. Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Rückgang von 1,7 % ergeben.
Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) reduzierte sich erwartungsgemäß auf 211 Mio. EUR (253 Mio. EUR) und erreichte damit ein zufriedenstellendes Niveau, um das Jahresziel von mehr als 850 Mio. EUR zu erreichen. Das währungsbereinigte Rückversicherungs-Finanzergebnis (netto) belief sich auf -33 Mio. EUR (-38 Mio. EUR).
Das Kapitalanlageergebnis in der Personen-Rückversicherung betrug 76 Mio. EUR (83 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) der Personen-Rückversicherung erreichte 181 Mio. EUR (253 Mio. EUR).
„Unsere Kapitalanlagen entwickelten sich in den ersten drei Monaten erfreulich, wenngleich zahlreiche geo- und wirtschaftspolitische Herausforderungen weiterhin für Volatilität sorgten“, sagte Clemens Jungsthöfel, Finanzvorstand der Hannover Rück. „Zudem wirkte sich unsere weiterhin resiliente Positionierung positiv auf unsere Kapitalanlagen aus.“
Der Bestand der Kapitalanlagen bewegte sich per Ende März mit 61,4 Mrd. EUR (31. Dezember 2023: 60,1 Mrd. EUR) nochmals über dem Niveau des Vorjahres. Hier wirkten sich ein erfreulicher starker operativer Cash-Flow, Dividendenerträge aus Beteiligungen sowie Währungseffekte bestandssteigernd aus. Gegenläufig machten sich Zinsanstiege bemerkbar.
Das Kapitalanlageergebnis belief sich auf 498 Mio. EUR (381 Mio. EUR) und lag damit insgesamt deutlich über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf starke Erträge aus dem festverzinslichen Portefeuille zurückzuführen. Diese konnten die etwas geringeren Erträge der aus den erfolgswirksam zum Marktwert bilanzierten Beständen deutlich überkompensieren. Die Kapitalanlagerendite erreichte 3,3 % und übertraf somit das Ziel von mindestens 2,8 % für das Gesamtjahr.
Für 2024 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum des Rückversicherungsumsatzes für das Gesamtgeschäft von mehr als 5 %. Dabei wird das währungskursbereinigte Wachstum des Rückversicherungsumsatzes in der Schaden-Rückversicherung überproportional stärker ausfallen als in der Personen-Rückversicherung.
Das Nettokonzernergebnis für das Gesamtjahr sollte mindestens 2,1 Mrd. EUR erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 1,825 Mrd. EUR bleibt. In den Erneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. April 2024 wurde traditionell Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika sowie Teile des Spezialgeschäfts erneuert. Die Hannover Rück konnte hier insgesamt leicht verbesserte risikoadjustierte Preise und Konditionen erzielen. Das erneuerte Volumen stieg um 7,1 %. Der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des erneuerten Geschäfts betrug 1,5 %.
„Die Erneuerungsrunde zum 1. April hat erneut bestätigt, dass sich das Marktumfeld nach den deutlichen Preis- und Konditionsverbesserungen der vergangenen Jahre auf hohem Niveau stabilisiert, hat“, sagte Henchoz. „Wir sind optimistisch, dieses Niveau auch in den kommenden Erneuerungen halten zu können. Unsere Kunden schätzen nach wie vor unsere Qualität als starker Partner und unseren Fokus auf unsere Kernkompetenz, die Rückversicherung.“
Für 2024 rechnet die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung aufgrund des verbesserten Marktumfeldes mit einer Schaden-Kostenquote von unter 89 %. Die Personen-Rückversicherung sollte im laufenden Geschäftsjahr ein Rückversicherungs-Serviceergebnis von mehr als 850 Mio. EUR erreichen.
Die Bestände der Kapitalanlagen sollten – annähernd stabile Währungskurse und Zinsniveaus unterstellt – weiter moderat ansteigen. Die Rendite aus selbstverwalteten Kapitalanlagen sollte bei mindestens 2,8 % liegen.
Die Basisdividende soll im Strategiezyklus 2024-2026 jährlich über dem Vorjahresniveau liegen. Die Basisdividende wird um eine Sonderdividende ergänzt, sofern die Kapitalausstattung den Bedarf für künftiges Wachstum übersteigt und das Gewinnziel erreicht wird.
Die Hannover Rück ist einer der weltweit führenden Rückversicherer. Sie betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.500 Mitarbeitenden weltweit präsent. Das Deutschland-Geschäft der Hannover Rück-Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Gegründet 1966, wird die Hannover Rück als verlässlicher Partner für innovative Risikolösungen, ausgeprägte Kundennähe und finanzielle Solidität wahrgenommen. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & Poor’s AA- „Very Strong" und A.M. Best A+ „Superior".
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